Angewandte Ökonometrie - Fairness von Peer-Review Verfahren
Allgemeine Information:
Bei diesem Bachelorseminar geht es um die Analyse der Fairness von Peer-Review Verfahren. Selbige dienen der Qualitätssicherung einer wissenschaftlichen Arbeit oder eines Projektes durch unabhängige Gutachter aus dem gleichen Fachgebiet. Dieses Verfahren ist im Wissenschaftsbetrieb von großer Bedeutung, um die Eignung eines Textes zur Veröffentlichung zu beurteilen und dadurch die Qualität von wissenschaftlichen Publikationen zu gewährleisten.
Wenn Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse, in einem Journal das Peer-Review verwendet, veröffentlichen wollen, schicken sie ihr Manuskript an den Herausgeber dieses Journals. Wenn der Herausgeber die Qualität und Relevanz des Manuskripts für ausreichend gut erachtet, schickt er es zumeist an zwei andere Wissenschaftler (manchmal nur an einen oder sogar mehr als zwei), die sich mit dem Thema des Manuskripts gut auskennen und bittet sie um ihre Einschätzung. Diese Wissenschaftler bewerten die Qualität des Manuskripts im Detail und äußern eine Empfehlung gegenüber dem Herausgeber ob das Manuskript ihrer Meinung nach veröffentlicht werden sollte, die Autoren es noch einmal überarbeiten sollten, oder der Herausgeber es ablehnen sollte. Der Herausgeber entscheidet sich, nachdem er die Empfehlungen der bewertenden Wissenschaftler gelesen hat, für eine der genannten Optionen.
Das Peer-Review-Verfahren dient der kritischen Überprüfung von Publikationen durch Fachleute. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei der Herausgeber. Er entscheidet zunächst darüber welche Manuskripte den Peer-Review Prozess durchlaufen dürfen und welche Manuskripte schlussendlich veröffentlicht werden. Forschungsergebnisse der letzten Jahre konnten zeigen, dass Menschen in ähnlichen Positionen wie Herausgeber, ihre Entscheidungen nicht immer objektiv treffen (Kolev et al., 2019; Li, 2017; Zinovyeva and Bagues 2015). Wenn Herausgeber ihre Macht missbrauchen würden und ihre Kollegen und Bekannten systematisch bevorzugen würden, wäre dies problematische für die Wissenschaft. Es würde bedeuten, dass nicht die besten Forschungsergebnisse publiziert werden, sondern Forschungsergebnisse von den Autoren, die am besten vernetzten sind. In diesem Bachelorseminar geht es darum herauszufinden, ob die ehemaligen Herausgeber der besten fünf ökonomischen Zeitschriften, in ihrer Tätigkeit als Herausgeber, objektive Entscheidungen getroffen haben oder nicht.
Ablauf:
Datum | Raum | Betreff |
22.04.2020 10:00 - 14:00 Uhr |
Webinar | Allgemeine Information (verpflichtend) |
20.05.2020 | per E-Mail | Abgabe Exposé |
21.05.2020 | per E-Mail | Abgabe Präsentationsfolien |
22.05.2020 10:00 - 16:00 Uhr |
RW 6 / Webinar | Präsentation Exposé (Anwesenheit verpflichtend) |
29.05.2020 | Studienbüro und Büro Betreuer | Beginn der Bearbeitungszeit für die Abschlussarbeit |
24.07.2020 | Studienbüro und Büro Betreuer | Abgabe der Abschlussarbeit im Prüfungsamt |
Erwartungshorizont::
Die TeilnehmerInnen bekommen nach der Einführungsveranstalltung eine Ökonomische Zeitschrift zugeschrieben. Für diese Zeitschrift müssen sie bis zum 20.05. einen Datensatz erstellen, in dem es um vergangen Editoren des Journals geht. Im selben Zeitraum muss ein Exposé, welches das geplante Forschungsvorhaben umreist, erstellt werden. Nähere Informationen hierzu werden bei der Einführungsveranstalltung am 22.04. bereitgestellt. Nachdem die TeilnehmerInnen Feedback auf ihre Präsentation und ihr Exposé bekommen haben, können sie sich der Bearbeitung ihrer Bachelorarbeit widmen. Zunächst sollte die Relevanz der Fragestellung erörtern werden – warum beschäftigen wir uns mit diesem Thema? Darauf aufbauend, fassen sie die bestehende Literatur zusammen und würdigen diese kritisch. Einstiegsliteratur wird zur Verfügung gestellt. Des Weiteren befassen sich die TeilnehmerInnen selbst mit einem Datensatz, der aus den aggregierten einzelnen Datensätzen besteht und vom Lehrstuhl zur Verfügung gestellt wird. Die verwendeten Methoden sowie die interne und externe Validität der Ergebnisse sollen diskutiert werden. Für die empirische Analyse soll die Statistik-Software Stata verwendet werden. Vorkenntnisse zu diesem Programm sind nicht erforderlich, jedoch hilfreich.
Ansprechpartner:
Telefon: +49 (0) 6131 / 39 - 29574
E-Mail: Diederichs@uni-mainz.de
Raum: 00-122 im Gebäude ReWi II